Es ist der 8. Mai 2022 und ich habe mir vorgenommen, alle 3-4 Wochen hier einen Beitrag zu veröffentlichen. Ich muss meinen Veröffentlichungs-Muskel trainieren. Wenn ich ca. vier Beiträge in dieser Frequenz geschafft habe, dann steht vielleicht an, einen Newsletter für diese Webseite einzurichten. Mal sehen. Bis jetzt war meine einzige gezielte Bemühung, Leser_innen für diese Webseite zu finden, dass ich über eine Facebook-Seite informiere, wenn es auf der Webseite etwas Neues gibt. Aber ich habe die Überzeugung, dass wir auch von Facebook unabhängige Kommunikationswege aufbauen müssen. Nun ja. Ob ein Newsletter dafür ein richtiger Weg ist? Ich habe ja noch ein paar Monate Zeit, darüber nachzudenken.
Ich schreibe wieder an meinem Buchprojekt über meine Psychiatrie-Erfahrung und habe einiges an neuer Inspiration und neuem Selbstbewusstsein für das Buch. Gerade lese ich adrienne maree brown’s Buch Pleasure Activism, und es gibt mir einen neuen Rahmen, die Art von Beziehungen und In-der-Welt-Sein einzuordnen, die ich in der geschlossenen Psychiatrie erlebt und bezeugt habe. Die Interaktionen und Beziehungen mit anderen Patient_innen bzw. Insass_innen. Es gibt so viel Begehren, so viel sinnliches Erleben, so viel Kreativität und Genialität in solch einem toten, Verzweiflung-züchtenden Ort wie der geschlossenen Psychiatrie. Es sind diese, die mir die Überzeugung geben, dass es sich lohnt, dieses Buch zu schreiben. Ja, nicht allein. Es gibt durchaus auch die Motivation, Zeugnis abzulegen über die (geschlossene) Psychiatrie. Die Gewalt offenzulegen, die ihr zugrunde liegt und meiner Auffassung nach auch nicht auf die geschlossene Psychiatrie reduziert werden kann. Aber wenn das das einzige Ziel wäre, wäre es kein Buch, in das ich meine Zeit und Energie stecken würde, denn dabei fehlt mir der Ansatz einer Vision. Letzendlich sind diese beiden Aspekte in vielen Szenen, die ich beschreibe, und im größeren Handlungsverlauf, untrennbar und aufeinander bezogen.
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